Kurzflügelgrille (Gryllodes sigillatus)
Text: Heiko Werning
Werning Immer nur Heimchen – das ist doch langweilig! Dabei gibt es so viele Alternativen! Eine Art Action- Ausgabe des Futtertier-Klassikers Heimchen ist die Kurzflügelgrille. Sie bleibt etwas kleiner und ist damit die kleinste der im Zoohandel vertretenen Grillenarten. Entsprechend sind diese Insekten ein ideales Futter für kleinere Terrarienbewohner und Nachzuchten.
Äußerlich ähneln sie den Heimchen, bei genauerem Hinschauen aber sieht man gleich, dass es sich um eine ganz andere Art handelt. Die geringere Größe, der etwas gedrungenere Körperbau, die kräftigeren Sprungbeine und die viel kürzeren Flügeldecken sind eindeutige Hinweise. Genau diese kürzeren Flügeldecken gaben der Grille ihren deutschen Namen. Ein kleiner Unterschied mit Folgen übrigens: Da alle Grillen das charakteristische Zirpen durch das Aneinanderreiben ihrer Flügeldecken erzeugen, wirkt sich die geringere Größe durchaus aus. Kurzflügelgrillen zirpen hörbar weniger laut als Heimchen, als die lauten Mittelmeer- und Gelbaugengrillen sowieso.
Und auch die kräftigen Sprungbeine weisen auf eine der wichtigsten Eigenschaften dieses Futtertiers hin: Kurzflügelgrillen sind wahre Hochleistungssportler, sie können aus dem Stand erstaunlich große Sätze machen. Das macht die Jagd auf sie für viele insektenfressende Heimtiere besonders attraktiv, denn in vielen unserer Pfleglinge stecken schließlich begeisterte Jäger, die nur darauf warten, ihre Fähigkeiten mal richtig ausspielen zu können. Wenn sie mal beobachtet haben, wie begeistert so eine flinke Echse hinter den einmal aufgesprungenen Kurzflügelgrillen hinterhergejagt ist, wissen Sie, was wir meinen. Also: Gönnen Sie sich und Ihren Tieren mal diese Action-Einlage bei der Fütterung. Bewegung ist schließlich gesund, das gilt für unsere Heimtiere genauso wie für ihre Pfleger.
Die geringe Körpergröße der Kurzflügelgrillen macht vor allem die Jungtiere dieser Futterinsekten zudem zu einem idealen Aufzuchtfutter und Hauptfutter für kleine Terrarienbewohner. An den Mikro-Kurzflügelgrillen halten sich auch kleine Fröschchen gerne gütlich, und viele winzige Kleingeckos lieben es, diese schnellen, kleinen Grillen zu stellen.
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Kurzflügelgrillen sind recht ansprechend gezeichnet und auch durch ihre Färbung leicht von Heimchen und den anderen Grillen zu unterscheiden. Sie sind eher hellbräunlich bis gräulich in der Grundfärbung. Junge Kurzflügelgrillen sind besonders hell, mit zunehmendem Alter dunkeln die Tiere etwas nach. Auffällig sind zwei schwarze Ringe zwischen Nacken und Bauch, der genau den Bereich umschließt, in dem sich das zweite Paar Laufbeine befindet. Es sieht ein bisschen so aus, als trügen diese Grillen einen schicken Siegelring. Übrigens ist „sigillatus“ im wissenschaftlichen Namen der Kurzflügelgrille ein lateinisches Wort für schön verzierte Dinge.
Die namengebenden, in der Tat kurzen Flügel (auch auf Englisch: „short winged crickets“) reichen bei erwachsenen Männchen vom Halsring bis etwa auf Höhe der Sprungbeine, bei den Weibchen sind sie noch kürzer und unauffälliger und als Flügel kaum noch zu erkennen, eigentlich sind sie eher zwei kleine Erhebungen im Rückenbereich. Dafür haben Weibchen aber einen ordentlichen Legestachel, mit dem sie nicht stechen können, sondern der dazu dient, die Eier an einer geeigneten Stelle im Erdreich zu deponieren.
Aber die Beine! Die haben schon rein optisch etwas Athletisches, und tatsächlich sind Kurzflügelgrillen auch wahre Meisterspringer. Mit einer Körperlänge von um die 2 cm bleiben die erwachsenen Kurzflügelgrillen recht klein; sie sind etwa 6 mm dick und sind etwas gedrungener gebaut als Heimchen. Die frisch geschlüpften Larven messen nur etwa 2 mm – eine gute Futtergröße für kleinste Terrarienbewohner! Ursprünglich kommen Kurzflügelgrillen aus dem tropischen Afrika, sie sind inwzischen in den Tropen weit verbreitet, praktisch als Tropen-Ausgabe des Heimchens. Entsprechend reagieren sie etwas empfindlich auf kühlere Temperaturen, was bei Transport und Hälterung zu berücksichtigen ist.
Die Tierchen sind Allesfresser, verzehren also sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung.
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Kurzflügelgrillen bei BUGS-INTERNATIONAL Wir von BUGS-INTERNATIONAL verwenden nur allerbeste, speziell auf die Bedürfnisse unserer Kurzflügelgrillen abgestimmte Futtermittel, in einer in jahrelangen Versuchen entwickelten Geheimrezeptur, angereichert mit Mineralstoffen und Spurenelementen. Und um ganz sicher zu gehen, lassen wir unsere Futterfraktionen sogar noch von einem unabhängigen Labor auf mögliche Rückstände welcher Art auch immer überprüfen, damit unsere Kurzflügelgrillen immer absolutes Topfutter bekommen.
Und natürlich kommen uns bei BUGS-INTERNATIONAL keine Unappetitlichkeiten ins Futter: keine medikamentösen oder hormonellen Zusatzstoffe, Wachstumsbeschleuniger oder was immer – wozu auch: Bei der guten Ernährung, die sie von uns bekommen, wachsen sie ohnehin optimal und werden nicht krank. Und natürlich wird nur Futter verwendet, an dem weder Rückstände von Düngemitteln noch gar von Pestiziden kleben.
Aber selbst die beste Ernährung der Kurzflügelgrillen macht noch nicht das springfidele Top-Futter, das Sie von uns kennen. Dazu gehört noch etwas: Absolute Hygiene ist unser oberstes Gebot! Mehr als 150 Mitarbeiter und eine gigantische Industriewaschanlage sorgen für die kontinuierliche Reinigung aller Insektenbehälter, und zwar nicht nur am Ende eines Zuchtzyklus, sondern auch regelmäßig während der Aufzucht und selbstverständlich bei jedem Neuansatz. Bei Hochtemperatur werden alle Boxen in unserer Waschstraße blitzblank nach höchsten hygienischen Standards geputzt, hitzesterilisiert und anschließend desinfiziert. Die Tränken der Kurzflügelgrillen durchlaufen diese Prozedur sogar täglich.
Und wir würden es ja eigentlich als überflüssig betrachten, darauf hinzuweisen, weil wir es für eine Selbstverständlichkeit halten. Aber leider wissen wir aus leidvoller Erfahrung, dass in dieser Beziehung gar nichts selbstverständlich ist, also sagen wir’s halt doch: Natürlich verwenden wir beim Verpacken der Heimchen ausschließlich frische, fabrikneue Eierkartons. Denn Kartons, in denen bereits Eier waren, können Salmonellen übertragen.
Das ist natürlich eine Menge Aufwand und kostet etwas mehr, als wenn die Kurzflügelgrillen bis zum Abverkauf durch ihren eigenen Matsch stapfen und ihr Trinkbedürfnis aus schon lustig faulenden Wattebäuschchen stillen würden. Auch wenn Sie dann vielleicht noch einen Schwung Buckelfliegen gratis mit dazu bekämen – darauf müssen Sie bei uns leider verzichten.Dafür bekommen Sie bei BUGS-INTERNATIONAL ganzjährig zuverlässig und vom ersten Tag an optimal ernährte, unter strengster Hygiene aufgezogene Kurzflügelgrillen mit derart guten Nährwerten, dass wir keine Bedenken haben, diese von unabhängigen Gutachtern prüfen zu lassen und die Ergebnisse hier im Internet vorzuzeigen.
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• immer in allen Größen verfügbar
• besonders gut geeignet für kleine Terrarienbewohner
• weiches Futtertier – bei sehr vielen Tierarten als Nahrung beliebt
• lassen sich gut mit Vitamin- und Mineralstoffpudern bestäuben
• über längeren Zeitraum gut zu hältern, Jungtiere wachsen nicht so schnell und bleiben längere Zeit als Futter für kleine Terrarienbewohner zu bewältigen
• hervorragender Nährwert
• befriedigen durch ihre Schnelligkeit und Sprungfreude den Beutefangtrieb aktiver Jäger besonders gut
• relativ dezentes ZirpenNachteile von Kurzflügelgrillen als Futtertiere:
• können durch ihre Sprungkraft relativ leicht entkommen
• sind für langsamere Insektenfresser schlicht zu schnell
• etwas schwierig in der Handhabung
• können sich in Tropenterrarien etablieren und dort Fraßschäden anrichten
• nachtaktiv und schnell flüchtend, verstecken sich rasch -
Die Kurzflügelgrillen werden aus unserer Zucht mit unseren eigenen, klimatisierten Transportern in Ihr Lieblings-Zoogeschäft gebracht – frischer geht es gar nicht! Nun liegt alles Weitere bei Ihnen. Am geschicktesten ist es natürlich, wenn Sie ein Futtertier-Abonnement bei Ihrem Zoohändler abschließen und die Kurzflügelgrillen gleich nach ihrer Ankunft dort abholen. Aber einige Tage können unsere Grillen auch problemlos und gemütlich in ihren Transportboxen leben.
So oder so – achten Sie bei der Fahrt nach Hause auf die Außentemperaturen, vor allem im Winter. Kurzflügelgrillen kommen aus den Tropen und sind extreme Temperaturschwankungen nicht gewöhnt. Werden sie über mehrere Stunden deutlich abgekühlt (also: So empfindlich sind sie nun auch wieder nicht, aber Temperaturen unter 10 °C sollten Sie vermeiden), müssen Sie mit Ausfällen rechnen. Lassen Sie die Kurzflügelgrillen also im Winter nicht beispielsweise stundenlang im Auto. Im Sommer natürlich erst recht nicht, denn Überhitzung verträgt kein Insekt, und Sie wollen Ihren Tieren daheim ja keinen Auflauf anbieten, sondern muntere Futtertiere.
Bei Zimmertemperatur können Kurzflügelgrillen gut gehältert werden. Bei höheren Temperaturen natürlich auch, dann werden sie allerdings auch ziemlich fix. Wenn Sie nicht so geübt im Umgang mit den Kurzflügelgrillen sind oder Ihre Tiere etwas langsamer, empfiehlt es sich, die Grillen kurz vor der Verfütterung doch etwas abzukühlen, etwa durch einen kurzen Aufenthalt im Kühlschrank. Dann sind sie weit weniger schnell und hüpfstark.
Für eine längere Unterbringung der Kurzflügelgrillen bei Ihnen zu Hause sind die Transportboxen nicht geeignet. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Kurzflügelgrillen eine gemütliche Zwischenwohnung beziehen können, bevor sie schließlich im Magen Ihrer Pfleglinge landen. Geben Sie den Inhalt der Transportboxen vorsichtig in große Plastikboxen. Gut geeignet sind beispielsweise die überall im Zoohandel für wenig Geld erhältlichen „Faunaboxen“. Diese haben auch einen praktischen, leicht bedienbaren Deckel, sie erlauben einen großzügigen Luftaustausch, und größere Kurzflügelgrillen können auch nicht hindurchschlüpfen. Lassen Sie sich aber nicht täuschen von der geringen Größe der Kurzflügelgrillen: Wie gesagt, unsere Lieblinge sind echte Sprung-Champions! Daher sollte der Behälter zur Unterbringung mindestens 30 cm hoch sein, damit die Grillen nicht aus dem Stand herausspringen können.Zur Unterbringung von kleinen Kurzflügelgrillen dichten sie die Box zusätzlich einfach mit einem passend geschnittenen Stück Nylonstrumpfhosen ab. Laden Sie (1,0) Ihre Frau halt mal zum Essen ein. Oder gönnen Sie (0,1) sich mal wieder selbst was Modischeres, da kann das alte Ding doch nun wirklich zu den Heimchen. Alternativ tut’s aber auch Fliegengaze, die Sie problemlos im Baumarkt oder Gartencenter bekommen.
Sauberer Zellstoff oder Eierkartons dienen der Inneneinrichtung, darin machen es sich die Kurzflügelgrillen dann schon bequem, keine Sorge. Und gleichzeitig haben sie so auch etwas, um darauf herumzuklettern. Und dann fehlt zum Grillenglück eigentlich nur noch – na ja, dasselbe, was Sie auch wollen: was Leckeres zu essen, ein paar gute Tropfen gegen den Durst, und warm sowie trocken soll es auch noch sein.
Stellen Sie keine Schale mit offenem Wasser und keine Vogeltränken in die Boxen, das führt nur zu Sauereien oder Todesfällen durch Ertrinken. Ein kleines Schälchen mit einem angefeuchteten Wattebausch reicht völlig, daraus lassen sich die Kurzflügelgrillen dann nach Herzenslust volllaufen. Fiesen Keimen keine Chance – die Watte wird natürlich regelmäßig ausgewechselt, am besten täglich. Dabei kann man das Schälchen auch schnell noch auswaschen. Dann noch ein paar Leckereien in die Box, und zwar so, dass sie nicht mit der Tränkstelle in Kontakt kommen – schon fühlen sich die Kurzflügelgrillen so wohl wie bei uns. Gerne fressen sie Müslimischungen und Hundeflocken. Nehmen Sie sicherheitshalber besser Bio-Produkte – auf Insektengift reagieren Insekten nun einmal etwas humorlos.So können Sie die Kurzflügelgrillen problemlos topfit halten, bis der Vorrat aufgebraucht ist und der Nachschub von BUGS-INTERNATIONAL bei Ihrem Zoohändler ankommt. Und Sie werden sehen: Die Kurzflügelgrillen sind in bester Kondition und randvoll mit wertvollen Nährstoffen, wenn sie schließlich die letzte Reise in Ihre Terrarien antreten. Und das freut nicht nur die Kurzflügelgrille, das freut vor allem auch Ihre Terrarientiere, hält sie gesund und lässt sie sich eifrig vermehren!
Von Natur aus decken Kurzflügelgrillen ihren Wasserbedarf eigentlich hauptsächlich über den Feuchtigkeitsgehalt ihres Futters. Da liegt es nahe, dass bei der Hälterung zu Hause genauso zu machen: Obst und Gemüse wird gern gefressen. Aber Vorsicht! Leider achten viele Menschen weit weniger auf eine gesunde Ernährung als wir bei unseren Kurzflügelgrillen – normales Obst und Gemüse aus dem Handel und auch aus dem eigenen Garten kann die Insekten umbringen, wenn noch Insektizide und anderes Ekelzeugs daran haften, oder es verwandelt die Insekten- Leckerbissen in eine Art schmutzige Bomben, wenn die Terrarientiere über sie schließlich mit Schadstoffen, Düngemitteln und anderen „Köstlichkeiten“ versorgt werden. Also nur gute Futtermittel verwenden.
Und denken Sie auch daran, dass Keime aller Art sich im feuchten Milieu am wohlsten fühlen und das vermeintlich leckere Frischfutter sich ruckzuck in eine unappetitliche, gesundheitsgefährdende Pampe verwandeln kann. Also: nicht übertreiben!
Kurzflügelgrillen als Futtertiere
Im Zoohandel erhalten Sie Kurzflügelgrillen von BUGS-INTERNATIONAL in vier verschiedenen Größen: Mikro, Klein, Mittel und Groß. Da ist für jeden etwas dabei, vom Pfeilgiftfrosch und Anolis- Baby bis zum ausgewachsenen Leopardgecko oder einem Rotaugenlaubfrosch. Kurzflügelgrillen können durchaus als Grundnahrungsmittel dienen. Sie sind aber auch als Abwechslung zur Haupternährung mit Heimchen, anderen Grillen und Heuschrecken hervorragend geeignet. Dass sie den Jagdtrieb Ihrer Pfleglinge ordentlich stimulieren, weil Kurzflügelgrillen so schnell und sprungfreudig sind, bringt auch beim Beutefang selbst Abwechslung und Action. Für sehr viele Terrarienpfleglinge haben die verschiedenen Kurzflügelgrillen-Stadien die perfekte Größe. Diese Grillen sind relativ weich, und zusätzliches Mineralstoff- und Vitamin-Puder haftet hervorragend an ihnen.Ein Vorteil der Kurzflügelgrillen ist ihr relativ langsames Wachstum. So können Sie für kleinste Terrarienbewohner entsprechend kleine Kurzflügelgrillen länger vorrätig halten, vor allem, wenn Sie die Grillen nicht zu warm unterbringen. Dann sind auch Tage nach dem Erwerb noch Futtertiere in der passenden Größe vorrätig, während es bei anderen Arten schnell passieren kann, dass Ihr Futter aus dem Beutespektrum Ihrer kleinsten Terrarienbewohner herauswächst, bevor Sie dazu gekommen sind, es zu verfüttern.
Vom neugeborenen Chamäleon bis zum ausgewachsenen Stachelleguan, von der frisch geschlüpften Bartagame bis zum erwachsenen Leopardgecko, vom Rotkehlanolis bis zum Madagaskar- Taggecko – praktisch alle insektenfressenden Echsen fahren auf Heimchen ab! Natürlich ebenso insektenfressende Schlangen wie etwa Grasnattern. Insektenfressende Schildkröten fressen Kurzflügelgrillen auch gern, allerdings sind sie an Land oft überfordert damit, die schnellen Insekten auch zu erjagen. Also: von der Pinzette füttern oder die Grillen ins Wasser geben. Letzteres wissen auch viele insektenfressende Fische sehr zu schätzen! Unter den Amphibien hat die Kurzflügelgrille haufenweise Verehrer, vom Pfeilgiftfrosch bis zum Laubfrosch, vom Korallenfinger bis zum Riedfrosch – Kurzflügelgrillen kann eigentlich kaum jemand widerstehen.
Viele Vögel und insektenfressende Kleinsäuger nehmen ebenfalls gerne Kurzflügelgrillen an. Kurzflügelgrillen sind nachtaktiv. Das macht sie für ebenfalls nachtaktive Terrarientiere – wie viele Geckos und Frösche etwa – besonders attraktiv. Bei tagaktiven Tieren sollte man kontrolliert füttern, denn die Kurzflügelgrillen machen sich nach einer kurzen Orientierungsphase im Terrarium rasch aus dem Staub und verstecken sich. Daher nur so viele Heimchen anbieten, wie die Terrarienbewohner auch direkt erbeuten. Oder gleich gezielt von der Pinzette füttern. Denn in Tropenterrarien fühlen sich die Kurzflügelgrillen durchaus auf Dauer wohl und vermehren sich hier womöglich. Das kann einerseits natürlich ganz praktisch sein, sozusagen als stille Reserve für nachtaktive Terrarientiere. Auch als „Gesundheitspolizei“ im Terrarium taugen die allesfressenden Grillen durchaus. Trotzdem bevorzugen die meisten Terrarianer für solche Dienstleistungen andere Arten, etwa Weiße Asseln oder Springschwänze. Denn Kurzflügelgrillen sind recht durchsetzungsstark, um es mal freundlich zu formulieren. Sprich: Sie fressen halt alles, was sie kriegen können. Auch die Eier Ihrer Pfleglinge. Oder frisch gehäutete wirbellose Terrarienbewohner. Und auch die Bepflanzung verschonen sie nicht. Und auch wenn sie nicht so laut zirpen wie die meisten anderen Grillen, steht doch auch nicht jeder auf ein nächtliches ungebremstes Kurzflügelgrillenkonzert in den Terrarien. Also: Achten Sie lieber auf eine kontrollierte Fütterung.
Entwischte Kurzflügelgrillen
Am Anfang werden Sie ziemlich staunen, wenn unsere Kurzflügelgrillen aus dem Stand losspringen und irgendwo landen, wo Sie sie kaum erwartet hätten. Dabei kann es natürlich auch mal passieren, dass eines der Tiere den Weg aus der Hälterungsbox oder dem Terrarium nach draußen in die freie Wohnung findet. Gut, das war jetzt nicht so geplant. Aber: Bleiben Sie entspannt! Wenn es bei Ihnen aussieht, wie bei der berühmten Familie Hempel (Sie wissen schon, die mit dem Sofa!), dann können Sie unsere Kurzflügelgrillen sogar als kleine Putzkolonne nutzen, die mal für etwas Ordnung sorgt ... Aber im Ernst: Zwar sind Kurzflügelgrillen sehr anpassungsfähig, aber unsere modernen, zentralgeheizten Häuser und Wohnungen sowie unsere Küchen mit Kühlschränken statt kühlen Vorratsschränken erlauben es ihnen nicht, sich dauerhaft bei uns einzurichten. Den Tieren fehlt einfach die Nahrungsgrundlage. Außerdem mögen es die aus tropischen Gefilden stammenden Kurzflügelgrillen eben doch etwas wärmer und feuchter, als es in Ihrer Wohnung eigentlich sein sollte. Eine Plage müssen Sie also nicht befürchten, nicht einmal einen allzu langen Besuch eines ungebetenen Gastes im Wohnzimmer, nur weil Ihnen mal ein Futtertier entwischt ist. Erst recht nicht, dass potenzielle Ausbrecher sich in Ihrer Wohnung vermehren. So einfach geht das auch bei Kurzflügelgrillen nicht – wozu würden wir von BUGS-INTERNATIONAL sonst diesen irrwitzigen Aufwand betreiben, um unsere Zuchten am Laufen zu halten? Also, eine Verseuchung der Wohnung durch Kurzflügelgrillen brauchen Sie nicht zu befürchten, und wenn ein entfleuchtes Futtertier zu sehr nervt: Setzen Sie einfach handelsübliche Klebefallen ein, wie Sie sie bei Ihrem Zoohändler erstehen können. Geschickt aufgestellt, verhindern Sie Fehltritte der Kurzflügelgrillen sicher.
Insektenspray dagegen sollten Sie nur im Notfall einsetzen und auf jeden Fall nicht in Räumen, in denen Ihre Terrarien oder gar Heimchenboxen stehen.Insekten-Olympiade
Schaben-Rennen sollen ja mancherorts bereits eine echte Attraktion darstellen, bei denen begeisterte Zuschauer viel Geld darauf wetten, welche Kakerlake am schnellsten im Ziel ankommt. Vielleicht könnten Sie da ja eine ganz neue Geschäftsidee entwickeln und einen Hochsprung- Wettbewerb für Kurzflügelgrillen ausrichten? Aber passen Sie auf, dass Ihre Athleten dabei nicht vom nächsten Singvogel weggeschnappt werden – unsere Futtertiere sind eben allseits höchst beliebt.