Gelbaugengrille

Gelbaugengrille (Gryllus bimaculatus)

Text: Heiko Werning

Wir von BUGS-INTERNATIONAL sind nicht nur der wohl größte Züchter von Futtertieren in Europa, sondern wir haben auch quasi als kleines Dankeschön für unseren Erfolg ein ganz eigenes, neues Futtertier in die Heimtierhaltung eingeführt. Denn bei der Ernährung unserer Reptilien, Amphibien, Vögel, Kleinsäuger, Wirbellosen und Fischen kann es gar nicht genug Abwechslung geben.Die Ernährung für die meisten richtig gepflegten Terrarientiere und andere insektenfressende Heimtiere setzt sich heutzutage überwiegend aus verschiedenen Grillenarten zusammen. Und verglichen mit früher, ist die Auswahl schon mal nicht schlecht: Neben den beiden Klassikern Heimchen und Mittelmeergrille gehören Steppengrillen und Kurzflügelgrillen zum fest etablierten Sortiment jeder guten Zoohandlung. Aber da geht noch mehr! Sehr verehrte Damen und Herren, sehen und staunen Sie, unser neustes Familienmitglied bei BUGS-INTERNATIONAL: die Gelbaugengrille!

Die Gelbaugengrille verbindet die positiven Eigenschaften von Mittelmeergrille und Steppengrille in idealer Weise miteinander. Sie ist so groß und kräftig wie eine Mittelmeergrille, bleibt dabei aber ruhig und umgänglich wie die gemütlichen Steppengrillen. Und bringt mit ihren gelben Augen noch einen ganz eigenen farblichen Anreiz auf den Teller, denn auch bei unseren Heimtieren isst das Auge schließlich mit. Die kräftig gelben Augen der Gelbaugengrille stehen jedenfalls in einem reizvollen Kontrast zu ihrem schwarzen bis dunkelbraunen Körper und sorgen bei Ihren Pfleglingen für einige Aufmerksamkeit.

Gelbaugengrillen decken von der Größe das gesamte Spektrum ab, von den ameisengroßen Jungtieren, die auch für kleine Terrarienbewohner und Nachzuchten aller Arten ein vorzügliches Kraftfutter darstellen, bis hin zu den großen, kräftigen, erwachsenen Insekten, die selbst große Terrarienbewohner, hungrige Kleinsäuger und größere Vögel ordentlich satt machen. Große Gelbaugengrillen bieten sich also als ideales Futter für Tiere an, die Sie mit Heimchen auf Dauer nur noch schwer satt bekommen.

Zwar sind Gelbaugengrillen nachtaktiv, jedoch nicht sehr lichtscheu. Sie neigen sogar noch weniger als Mittelmeergrillen dazu, sich im Terrarium zu verstecken, sie flüchten auch kaum vor den herannahenden Verehrern, denen das Wasser schon im Munde zusammenläuft.

Mikro

Groß

Klein

Mittlere

  • Erwachsene Gelbaugengrillen erreichen eine Körperlänge von bis zu 3,5 cm, sie sind dabei ausgesprochen massig gebaut und gehören mit den Mittelmeergrillen zu den dicksten Brocken unter den handelsüblichen Futtergrillen. Beide Geschlechter sind lackschwarz gefärbt, die Sprungbeine sind oft auch eher kastanienbraun. Ebenso edel bräunlich schimmern die Flügeldecken der erwachsenen Tiere. Mit daran befindlichen kleinen „Zähnchen“ können die Männchen übrigens durch Aneinanderreiben ordentlich zirpen; sie stehen darin in nichts der Mittelmeergrille nach und sorgen entsprechend für eine flirrende Urlaubsstimmung, die an laue Urlaubsnächte erinnert. Entsprechend härter und stabiler sind die Flügeldecken der Männchen ausgebildet, was man durchaus auf einen Blick erkennen kann. Ein noch unübersehbarerer Geschlechtsunterschied aber ist der fast 2 cm lange Legestachel der Weibchen. Nein, keine Sorge: Stechen oder auch nur pieken können die Grillen damit nicht, es handelt sich lediglich um eine Apparatur, um die Eier an geeigneter Stelle in den Boden zu impfen.

    Und schließlich ist da natürlich noch das auffälligste Merkmal an diesen Grillen, das ihnen ihren deutschen wie auch den englischen Namen („yellow eyed cricket“) verlieh: Die Augen sind kräftig gelb gefärbt und stechen in scharfem Kontrast vom schwarzen Kopfbereich hervor. Das macht diese Futtertiere so auffällig und appetitanregend. Aber auch große Grillen fangen mal klein an. Die frisch geschlüpften Babys sind mit ihren ca. 3 mm Länge eher ameisenartig. Und dazu auch noch schön schwarz, was sie für viele ameisenfressende Tiere schon rein optisch zu einer echten Attraktion macht! Dazwischen durchlaufen die jungen Grillen mehrere Größenstadien, die sie für ein breites Spektrum an Terrarienbewohnern, Vögeln, Fischen und Kleinsäugern zum idealen Futter machen. Da ist für jeden etwas dabei!

    Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gelbaugengrille ist sehr klein. Es liegt in Irsingen-Unterfeld im schönen Bayern. Hier leben die Tiere in ihrem ursprünglichen Lebensraum und lassen es sich tagaus, tagein gut gehen. Nämlich in den Hallen von BUGS-INTERNATIONAL. Tatsächlich geht die heutige millionenstarke Gelbaugengrillen-Population auf sechs Individuen zurück, die BUGSGründer Georg Reitmaier eines Tages inmitten seiner Mittelmeergrillen auffielen. Die schicken Tierchen erregten seine Aufmerksamkeit, er trennte sie von den anderen Grillen und züchtete ein bisschen mit ihnen. Nun ja, und wie das eben so ist, wenn wir bei BUGS-INTERNATIONAL anfangen, uns um ein Futtertier mal richtig zu kümmern: Es wurden mehr und immer mehr Gelbaugengrillen, bis sie schließlich ganz normal als Bereicherung der Futterpalette den Weg in die Zoogeschäfte und bis zu Ihnen nach Hause antreten konnten. Und den Rest dieser kleinen Geschichte kennen Sie ja.

  • Bei BUGS-INTERNATIONAL betreiben wir ganzjährig den hohen Aufwand, der erforderlich ist, um quietschfidele Gelbaugengrillen zu jeder Zeit parat zu haben. Die richtige Temperatur. Licht. Eine in jahrelangen Versuchsreihen ausgetüftelte Ernährung mit unserer eigenen Geheimrezeptur, selbstverständlich nur aus Futtermitteln ganz ohne Zusatzmittel. Wachstumsbeschleuniger, Hormone, Medikamente müssen leider draußen bleiben, Schadstoffe und Pestizide selbstverständlich auch. Damit das auch wirklich der Fall ist, lassen wir ganze Futtermittelfraktionen von unabhängigen Labors darauf untersuchen, das sich auch wirklich keine unerwünschten Rückstände darin befinden.

    Und dann ist da noch die größte Herausforderung: Sauberkeit! Unsere Grillenzuchtbehälter werden täglich gesäubert und mehrmals während des Zyklus in unserer hochmodernen Industriewaschanlage blitzeblank geputzt, bei hohen Temperaturen sterilisiert und anschließend desinfiziert. Da können sich nicht mal einzelne Mikroben halten. Dass die Schwämme, mit denen wir unsere Insekten tränken, ebenso wie die zugehörigen Schalen die gleiche Behandlung erfahren, versteht sich da natürlich von selbst.

    Auch sonst geben wir Keimen keine Chance: Schon in ihren Zuchtbehältern leben die Grillen auf Eierkartons, die ihnen Bewegungsfläche und Versteckmöglichkeiten bieten. Selbstverständlich auf zuvor ungenutzten, fabrikneuen Eierkartons, denn selbst über Eier können Krankheitserreger wie Salmonellen verbreitet werden.

    Und so füllen wir die Gelbaugengrillen auch in die Verkaufsboxen: Mit frischem Eierkarton und etwas leckerem Proviant für unterwegs.

    Und deshalb springen Ihnen aus den Packungen von BUGS-INTERNATIONAL ganzjährig topfitte, gesunde Futtertiere entgegen – zu Ihrer Freude, vor allem aber zu der Ihrer Terrarienpfleglinge.

  • Feuchtigkeit: 70%
    Rohprotein: 20%
    Rohfett: 5%
    Rohasche: 1%

    Anbei finden Sie auch die genauen Untersuchungsergebnisse. Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung
    von Frau Dr. Wolf, Tierärztliche Hochschule, Hannover.

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  • • auch große Insektenfresser kommen bei erwachsenen Gelbaugengrillen auf ihre Kosten
    • wenig sprungaktiv
    • verstecken sich tagsüber kaum
    • auch für langsame Tiere geeignet
    • über längeren Zeitraum gut zu hältern
    • hervorragender Nährwert
    • Abwechslung durch andere Optik
    • Reizwirkung auf viele Tiere durch die kontrastreiche Färbung

    Nachteile von Gelbaugengrillen als Futtertiere:
    • lautes Zirpen
    • werden wegen ihrer Panzerung und ihres Eigengeruchs nicht von allen Tieren gerne genommen
    • bleiben teilweise lange bewegungslos sitzen und werden von den Tieren dann nicht immer gleich als Futter erkannt

  • Wir unterhalten eine eigene Fahrzeugflotte, um die Gelbaugengrillen so schnell wie möglich aus unserer Zucht zu Ihrem Zoohändler zu transportieren. Gut isoliert, denn Gelbaugengrillen reagieren empfindlich auf zu niedrige Temperaturen. Und zu heiß mögen sie es auch nicht. Daher sind unsere Fahrzeuge allesamt klimatisiert. Wie es sich für frische Ware eben gehört. Alles Weitere liegt dann bei Ihnen. Ein paar Tage können die Grillen gut in ihren Transportboxen leben. Am besten aber, Sie holen Ihre Futtertiere möglichst direkt ab, wenn Sie bei Ihrem Zoohändler eingetroffen sind.
    Zu Hause lagern Sie die Gelbaugengrillen am besten nicht unter 20 Grad, und vor allem: Bieten Sie ihnen frische Luft und Auslauf. Eine sogenannte „Faunabox“ für jede Grillen-Größenklasse erfüllt beste Dienste. Die bekommen Sie preisgünstig bei Ihrem Zoohändler. Eierkartons oder Zellstofftücher hinein – schon ist die Heimstatt für die Gelbaugengrillen perfekt.

    Ein guter Standort für die Grillenboxen ist ein eigener, verschließbarer Raum. Ganz ausgefuchste Terrarianer basteln sich sogar einen kleinen, verschließbaren Futtertierschrank, den sie mit Styropor auskleiden. Das hält nicht nur die Wärme drinnen, sondern dämpft auch das Grillenzirpen deutlich – falls Sie nicht auf ganzjährige Urlaubsstimmung stehen sollten.

    Noch einmal zur Temperatur: Die sollten Sie je nachdem einstellen, in welcher Größe Sie die Grillen gerne hätten. Bei Werten im unteren Bereich (ca. 20 °C) wachsen sie sehr langsam, bei an die 30 °C deutlich schneller. Darüber sollten die Temperaturen nicht steigen.

    Die Gelbaugengrillen mögen es gerne warm und trocken. Aber trocken heißt nicht vertrocknen lassen! Sonst hat Ihr Futter fix ausgezirpt. Die Versorgung mit Flüssigkeit ist also wichtig. Allerdings sind offene Wasserschalen, Vogeltränken und Ähnliches ungeeignet. Sie bergen die Gefahr des Ertrinkens einzelner Tiere, und noch übler: Sie können rasch den ganzen Behälter vernässen. Das können Gelbaugengrillen allerdings gar nicht leiden!

    Also: ein kleines Schälchen, in das man einen feuchten Wattebausch legt, leistet perfekte Dienste. Wird die Watte auch noch täglich ausgewechselt und gegen ein neues, sauberes, wieder schön angefeuchtetes Stück ersetzt und wird das Schälchen regelmäßig gesäubert, ist die Grillen- Vollpension perfekt.
    Nur eine ordentliche Verpflegung brauchen die Gelbaugengrillen noch. Schließlich sollen Ihre Tiere ja keine leeren Hüllen zu fressen bekommen, sondern pralle, mit wertvollen Nährstoffen bis zur Halskrause gefüllte Prachtgrillen. Es darf ruhig „all you can eat“ sein, ein bisschen Futter sollte in der Grillenbox also nie fehlen. Aber nicht gleich Berge aufhäufen, sonst wird’s schnell unappetitlich. Auf der Speisekarte ganz oben stehen Hundeflocken, Fisch-Flockenfutter oder auch Müsli-Mischungen. Am besten immer „Bio“, denn Rückstände von Insektengift und Insekten, die vertragen sich einfach nicht.

    Ihren Feuchtigkeitsbedarf können Gelbaugengrillen über pflanzliche Nahrung decken. Sie verputzen praktisch alles an Obst und Gemüse, was man ihnen so anbietet. Aber solches Feuchtfutter birgt auch Risiken: Schadstoffe, Insektizide und anderes, was schwer im Insektenmagen liegt, sind leider auch in Supermarktkost keine Seltenheit. Außerdem sollte Feuchtfutter immer vorsichtig angeboten werden, um die schon erwähnte Versumpfung sicher zu verhindern. Mit Trockenfutter und der Watte-Tränke kommen die Grillen aber auch bestens zu Recht, und letztlich ist diese Art der Haltung hygienischer.

    Gelbaugengrillen als Futtertiere
    Die Gelgaugengrillen von BUGS-INTERNATIONAL erhalten Sie im Zoohandel in den drei Größen: Klein, Mittel und Groß.

    Durch ihr breites Größenspektrum ist die Gelbaugengrille ein hervorragend geeignetes Futtertier für praktisch alle insektenfressenden Haustiere. Die prallen erwachsenen Grillen sind wie ein saftiges Steak für alle größeren Terrarienbewohner, von kleinen Waranen über Bartagamen bis zu großen Skinken, Laubfröschen, Greiffröschen und Schmuckhornfröschen, aber auch für insektenfressende Fische, Vögel, Tanreks, Igel und andere Säuger. Die ameisenhaften Grillen-Babys sind perfekt für alle Tiere, die selbst sehr klein sind oder gerne kleines Futter fressen, besonders eben auch für Arten, die in der Natur gerne Ameisen fressen. Und die Larvenstadien dazwischen stillen den Appetit von jedem insektenfressenden Heimtier jeder Größe.

    Da Gelbaugengrillen tagsüber kaum von der Bildfläche verschwinden, anders als die anderen Futtergrillen, sind sie besonders gut geeignet für langsamere Arten, die dafür aber kräftige Kiefer haben, um die gut gepanzerten Grillen genüsslich zu verspeisen.

    Wenn Sie verhindern wollen, dass die Gelbaugengrillen frei im Terrarium herumrennen (und nachts große Zirpkonzerte beginnen), füttern Sie am besten von der Pinzette. Oder bieten sie jedenfalls nur so viele Grillen an, wie Ihre Tiere sofort erbeuten. Natürlich kann es immer mal passieren, dass eine Gelbaugengrille entwischt, auch wenn diese Grillen besonders ruhig und wenig sprungfreudig sind.

    Zuerst die gute Nachricht: Sie müssen keine Angst haben, dass Flüchtlinge sich in Wohnung oder Haus vermehren. Dafür sind die Ansprüche gerade der Gelbaugengrille viel zu hoch – deswegen geben wir uns bei BUGS-INTERNATIONAL ja solche Mühe, die Tiere perfekt zu versorgen! Die entfleuchten Grillen bleiben also unter sich.

    Allerdings: Einsame Herzen versuchen ja in der Regel alles, diesen Zustand zu ändern. Das ist bei Gelbaugengrillen nicht anders. Einzelne entwichene Männchen zirpen ganz besonders laut und lange in der Hoffnung, eine Herzdame anzulocken. Das kann, wie gesagt, die romantische Stimmung im Wohnzimmer auch für die menschlichen Bewohner erheblich anheizen, wenn die Erinnerung an heiße Urlaubsnächte geweckt wird. Es kann aber auch nerven.

    Aber kein Grund zur Verzweiflung: Mit im Handel erhältlichen Klebefallen lässt sich einerseits die Ausbreitung der Grillen in der Wohnung effektiv verhindern, und häufig können damit auch ausgebüchste Möchtegern-Romeos wieder eingefangen werden – die Julias natürlich auch, so kommen sie dann doch noch zusammen.

    Als ultima ratio kann natürlich auch Insektenspray eingesetzt werden, doch Achtung: Niemals in Räumen mit Tierhaltung. Erst recht nicht, wenn dort die anderen Futtertiere untergebracht sind.